Am letzten Samstag, den 05.11.22 lud der Nabu Ludwigslust und der BUND, zur Wanderung in den Grabower Wald ein. Da ich das kontroverse Thema länger begleite, folgte ich der Einladung!

Grabower Wald Nabu

Politik soll da sein, wo es kontrovers ist! Deswegen folgte ich gerne der Einladung des Nabu Ludwigslust zur geführten Waldwanderung durch Teile der Fläche, die für ein Gewerbegebiet in Grabow, unmittelbar nahe der A14, gerodet werden sollen. Ich habe Einiges über den Beitrag von Wäldern zum Mikroklima und Aufforstung in Zeiten des Klimawandels gelernt. Der bestehende Kiefernforst müsste aber erst mit nicht unwesentlichen Investitionen, etwa als Mischwald, zu einem wirklich nachhaltigen Forst entwickelt werden.

Selbst habe ich auch die Kontroverse angesprochen, dass wir Gewerbeflächen in Südwestmecklenburg, im Sinne des Klimas auch möglichst nahe der Städte und wesentlichen Verkehrsachsen, benötigen. Diese sind sehr gefragt und werden es -unbeeindruckt von kurzfristigen Konjunkturschwankungen- bleiben. Gerade nach den Anhörungen der letzten Wochen im Wirtschafts- und Energieausschuss bin ich überzeugt, dass wir ein Zeitalter der neuen industriellen Raumordnung erleben. Das macht Sinn, denn industrielle Wertschöpfung siedelt sich nahe den Energiequellen an, die sie braucht. Unsere Energie der Zukunft, made in MV, kommt vor allem aus Sonne und Wind. Da ist es nur wirtschaftlich sinnvoll und mit Blick auf den Netzausbau gar nicht anders zu leisten, wenn wir den Energieverbrauch dahin holen, wo die Erneuerbaren erzeugt werden und die Wege zur Autobahn wie Schiene kurz sind, also auch in unsere Region. Den positiven Effekt von mehr attraktiven Arbeitsplätzen, dafür trägt die neu aufgestellte Wirtschaftsförderung MVs Sorge, nehmen wir gerne mit,

Dennoch heißt gutes Leben auf dem Land, das wirtschaftliche Bedürfnisse mit dem Schutz unserer Natur zusammen gedacht und gebracht werden. Daher ist der Austausch der Positionen zielführend. Denn am Ende sollen die Menschen in der Region hinter dem sinnvollen Projekt stehen, auch wegen der intakten Natur gerne bei uns leben und zu uns kommen. Deswegen werden die Umweltauflagen jetzt genau geprüft. Denn selbstverständlich muss die Erschließung neuer Flächen mit klaren Regeln verbunden sein, um den ökologischen Auswirkungen mit Weitblick Rechnung zu tragen und sie ggf. zu kompensieren. Dazu wird Kompromissbereitschaft auf allen Seiten gefragt sein.